Бог и баядера Индийская легендa
Магадев[2], земли владыка,
К нам в шестой нисходит раз,
Чтоб от мала до велика
Самому изведать нас;
Хочет в странствованье трудном
Скорбь и радость испытать,
Чтоб судьею правосудным
Нас карать и награждать.
Он, путником город обшедши усталым,
Могучих проникнув, прислушавшись к малым,
Выходит в предместье свой путь продолжать.
Вот стоит под воротами,
В шелк и в кольца убрана,
С насурмлекными бровями,
Дева падшая одна.
«Здравствуй, дева!»— «Гость, не в меру
Честь в привете мне твоем!»
«Кто же ты?»— «Я баядера[3],
И любви ты видишь дом!»
Гремучие бубны привычной рукою,
Кружась, потрясает она над собою
И, стан изгибая, обходит кругом.
И, ласкаясь, увлекает
Незнакомца на порог:
«Лишь войди, и засияет
Эта хата как чертог;
Ноги я твои омою,
Дам приют от солнца стрел,
Освежу и успокою,
Ты устал и изомлел!»
И мнимым страданьям она помогает,
Бессмертный с улыбкою все примечает,
Он чистую душу в упадшей прозрел.
Как с рабынею, сурово
Обращается он с ней,
Но она, откинув ковы,
Все покорней и нежней,
И невольно, в жажде вящей
Унизительных услуг,
Чует страсти настоящей
Возрастающий недуг.
Но ведатель глубей и высей вселенной,
Пытуя, проводит ее постепенно
Чрез негу, и страх, и терзания мук.
Он касается устами
Расписных ее ланит —
И нежданными слезами
Лик наемницы облит;
Пала ниц в сердечной боли,
И не надо ей даров,
И для пляски нету воли,
И для речи нету слов.
Но солнце заходит, и мрак наступает,
Убранное ложе чету принимает,
И ночь опустила над ними покров.
На заре, в волненье странном,
Пробудившись ото сна,
Гостя мертвым, бездыханным
Видит с ужасом она.
Плач напрасный! Крик бесплодный!
Совершился рока суд,
И брамины[4] труп холодный
К яме огненной несут.
И слышит она погребальное пенье,
И рвется, и делит толпу в исступленье…
«Кто ты? Чего хочешь, безумная, тут?»
С воплем ринулась на землю
Пред возлюбленным своим:
«Я супруга прах объемлю,
Я хочу погибнуть с ним!
Красота ли неземная
Станет пеплом и золой?
Он был мой в лобзаньях рая,
Он и в смерти будет мой!»
Но стих раздается священного хора:
«Несем мы к могиле, несем без разбора
И старость и юность с ее красотой!
Ты ж ученью Брамы веруй:
Мужем не был он твоим,
Ты зовешься баядерой
И не связана ты с ним.
Только женам овдовелым
Честь сожженья суждена,
Только тень идет за телом,
А за мужем лишь жена.
Раздайтеся, трубы, кимвалы, гремите,
Вы в пламени юношу, боги, примите,
Примите к себе от последнего сна!»
Так, ее страданья множа,
Хор безжалостно поет,
И на лютой смерти ложе,
В ярый огнь, она падет;
Но из пламенного зева
Бог поднялся, невредим,
И в его объятьях дева
К небесам взлетает с ним.
Раскаянье грешных любимо богами,
Заблудших детей огневыми руками
Благие возносят к чертогам своим.
<Август-сентябрь 1867>
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Der Gott und die Bajadere (Indische Legende)
Mahadöh, der Herr der Erde,
Kommt herab zum sechsten Mal,
Daß er unsersgleichen werde,
Mitzufühlen Freud und Qual.
Er bequemt sich, hier zu wohnen,
Läßt sich alles selbst geschehn.
Soll er strafen oder schonen,
Muß er Menschen menschlich sehn.
Und hat er die Stadt sich als Wandrer betrachtet,
Die Großen belauert, auf Kleine geachtet,
Verläßt er sie abends, um weiterzugehn.
Als er nun hinausgegangen,
Wo die letzten Häuser sind,
Sieht er, mit gemalten Wangen,
Ein verlornes schönes Kind.
»Grüß dich, Jungfrau !« - »Dank der Ehre!«
Wart, ich komme gleich hinaus.« -
»Und wer bist du?« -»Bajadere,
Und dies ist der Liebe Haus.«
Sie rührt sich, die Zimbeln zum Tanze zu schlagen,
Sie weiß sich so lieblich im Kreise zu tragen,
Sie neigt sich und biegt sich und reicht ihm den Strauß.
Schmeichelnd zieht sie ihn zur Schwelle,
Lebhaft ihn ins Haus hinein:
»Schöner Fremdling, lampenhelle
Soll sogleich die Hütte sein.
Bist du müd, ich will dich laben,
Lindern deiner Füße Schmerz.
Was du willst, das sollst du haben,
Ruhe, Freuden oder Scherz.«
Sie lindert geschäftig geheuchelte Leiden.
Der Göttliche lächelt; er siehet mit Freuden
Durch tiefes Verderben ein menschliches Herz.
Und er fordert Sklavendienste;
Immer heitrer wird sie nur,
Und des Mädchens frühe Künste
Werden nach und nach Natur.
Und so stellet auf die Blüte
Bald und bald die Frucht sich ein;
Ist Gehorsam im Gemüte,
Wird nicht fern die Liebe sein.
Aber, sie wird schärfer und schärfer zu prüfen,
Wählet der Kenner der Höhen und Tiefen
Lust und Entsetzen und grimmige Pein.
Und er küßt die bunten Wangen,
Und sie fühlt der Liebe Qual,
Und das Mädchen steht gefangen,
Und sie weint zum erstenmal,
Sinkt zu seinen Füßen nieder,
Nicht um Wollust noch Gewinst,
Ach! und die gelenken Glieder,
Sie versagen allen Dienst.
Und so zu des Lagers vergnüglicher Feier
Bereiten den dunklen, behaglichen Schleier
Die nächtlichen Stunden, das schöne Gespinst.
Spät entschlummert unter Scherzen,
Früh erwacht nach kurzer Rast,
Findet sie an ihrem Herzen
Tot den vielgeliebten Gast.
Schreiend stürzt sie auf ihn nieder;
Aber nicht erweckt sie ihn,
Und man trägt die starren Glieder
Bald zur Flammengrube hin.
Sie höret die Priester. die Totengesänge,
Sie raset und rennet und teilet die Menge.
»Wer bist du? Was drängt zu der Grube dich hin?«
Bei der Bahre stürzt sie nieder,
Ihr Geschrei durchdringt die Luft:
»Meinen Gatten will ich wieder!
Und ich such ihn in der Gruft.
Soll zu Asche mir zerfallen
Dieser Glieder Götterpracht?
Mein! er war es, mein vor allen!
Ach, nur Eine süße Nacht!«
Es singen die Priester: »Wir tragen die Alten,
Nach langem Ermatten und spätem Erkalten,
Wir tragen die Jugend, noch eh sie's gedacht.
Höre deiner Priester Lehre:
Dieser war dein Gatte nicht.
Lebst du doch als Bajadere,
Und so hast du keine Pflicht.
Nur dem Körper folgt der Schatten
In das stille Totenreich;
Nur die Gattin folgt dem Gatten:
Das ist Pflicht und Ruhm zugleich. –
Ertöne, Drommete, zu heiliger Klage!
O nehmet, ihr Götter! die Zierde der Tage,
O nehmet den Jüngling in Flammen zu euch!«
So das Chor, das ohn Erbarmen
Mehret ihres Herzens Not;
Und mit ausgestreckten Armen
Springt sie in den heißen Tod.
Doch der Götterjüngling hebet
Aus der Flamme sich empor,
Und in seinen Armen schwebet
Die Geliebte mit hervor.
Es freut sich die Gottheit der reuigen Sünder;
Unsterbliche heben verlorene Kinder
Mit feurigen Armen zum Himmel empor.
<1797>
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