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kosmische Function». Mir gefällt sehr der Gedanke über das Verhältniss des Geistes zum Gehirn und zur Gottheit, welchen Sie auch im Catechismus ausdrücken; aber dieser Gedanke ist nicht zur vollkommenen Klarheit und Einfachheit durchgeführt, es sind nicht alle daraus hervorquellenden Deductionen gemacht, und er ist nicht mit anderen Vorderungen der Vernunft verbunden.

Es bleibt unaufgeklärt, warum aus einem solchen Verständnisse des Geistes und Gottes die Idee der Liebe herausgefolgert werden kann. Ich würde Ihnen nicht rathen in das metaphysische Gebiet sich einzulassen, aber mehr sollten Sie Ihre Kräfte dahin richten, um die von allen begläubigten Wahrheiten im Leben zur Anwendung kommen zu lassen. Sie machen das vortrefflich und mit grossem Talent und Kraft. Ausserdem würde ich rathen weniger zu schreiben, aber mehr das Geschriebene zu bearbeiten.

Nun werde ich Ihnen von dem Projecte17 sagen, das mich die letzte Zeit beschäftigt. In letzter Zeit habe ich verschiedenerseits Geldanträge bekommen mit der Bitte die offerierten Summen für etwas den Leuten Nützliches zu gebrauchen. Dabei häuft sich bei mir immer mehr Material: Aufsätze, Bücher, Brochüren: russische, deutsche, englische (wunderbar ist dabei die Leblosigkeit der Franzosen in dieser Hinsicht), die alle ein und derselben Richtung und Sinnes sind, alles Werke, die darauf hinweisen, dass es unmöglich sei, dass die jetzige Ordnung der Sachen auch ferner fortbestünde, dass die Veränderung dieser Ordnung unumgänglich nothwendig ist, und dass die Veränderung nicht durch die alten, unwirksam gewordenen Mitteln, nämlich durch gewaltsamen Umsturz, oder durch Theilname an der Regierung und langsame Umbauung und Besserung des Staates vollbracht werden kann, aber nur durch innere religiöse Vervollkommnung einzelner Menschen.

(Ich lege hiermit nicht mein Programm aus, aber deute nur auf das unzweifellose Merkmal aller dieser Schriften und Bücher.)

Diese beide Umstände: der Antrag von Geld und die Anhäufung von Büchern und Schriften eines und desselben Characters, und darunter oftmals sehr kräftig geschriebener Werke, unter denen die Ihrigen nicht die letzte Stelle einnehmen, — das alles bewegt mich die schon längst von mir gehegte Idee zu realisieren, nämlich in Europa, in einem freien Staate, z[um] B[eispiel] in der Schweiz, nicht eine internationale Zeitschrift, sondern eine Ausgabe von Publicationen zu gründen, die aus einformig

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